Schritt 2: Entscheiden: Bau oder Kauf?

Welche Nebenkosten muss ich einplanen für den Kauf oder den Bau meiner Immobilie? Was kostet der Anschluss an Abwasser, Strom und Gas für meinen Neubau? Wie viel Grunderwerbsteuer zahle ich für die bestehende Immobilie? Hier ist eine Übersicht der Kosten, die auf Sie zukommen bei Bau und Kauf:

Beispiel:

Sie möchten über einen Makler eine Immobilie im Wert von 200.000 Euro kaufen und ein paar kleine Renovierungsarbeiten durchführen. Ihre Nebenkosten setzen sich in diesem Fall folgendermaßen zusammen:

Nebenkosten beim Erwerb einer Immobilie
Maklerprovision (meist 5% zzgl. MwSt.), nur bei Vermittlung über Makler	11.940 €
Grunderwerbsteuer (Beispiel Hessen: 6%)	12.000 €
Notar- und Grundbuchamtskosten (2%)	4.000 €
Renovierungskosten	10.000 €
Umzugskosten (1%)	2.000 €
Neue Einrichtung, Möbel (5%)	10.000 €
Nebenkosten gesamt	49.940 €

 

Nebenkosten beim Bau einer Immobilie
Grunderwerbsteuer	4,5 - 6,5% des Grundstückskaufpreises
Notar- und Grundbuchkosten	rund 2%
Kosten für die Baugenehmigung	Faustregel 0,5% der Kosten des Hausbaus
Vermessungskosten	ca. 2.000 Euro
Erschließungskosten (Gas, Strom, Wasser, Abwasser) Telefon)	sehr variabel, kann schnell 5.000-10.000 Euro kosten
Baustrom, -wasser, -entsorgung	500 bis 2.000 €
Bauherrenhaftpflicht	z.B. einmalig rund 100 €
Bauhelferversicherung (falls Sie Eigenleistungen erbringen, über die BG Bau)	Stand 2017: 1,45 Euro je Helferstunde in den neuen Bundesländern, 1,29 Euro in den alten Bundesländern (Mindestbetrag 100 Euro)
Bauwesenversicherung (auch Bauleistungsversicherung genannt)	einmalig ca. 200-800 €
Feuerrohbauversicherung	oft als kostenfreie Vorversicherung erhältlich bei dem Versicherer, bei dem man ab Fertigstellung die Gebäudeversicherung abschließt
Architektenhonorar	ca. 12-15% der Baukosten (optional)

Selbst bauen bedeutet Gestaltungsfreiheit: Lage des Grundstücks, Architektur, Raumaufteilung, Heizungsart, Haustechnik, Außenanlagen – alles können Sie von Grund auf planen und nach Ihren Wünschen gestalten. Diese Möglichkeit besteht im Übrigen auch, wenn Sie mit einer Fertighausfirma, einem Bauträger oder einem Generalunternehmer bauen. Hier kostet Ihre Gestaltungsfreiheit aber in der Regel etwas mehr.

Kaufen Sie eine bestehende Immobilie, müssen Sie sie so nehmen, wie sie ist. Was nicht unbedingt ein Nachteil ist. Denn wer bereit ist, die eine oder andere Abweichung von der Wunschvorstellung hinzunehmen, kann manchmal ein echtes Schnäppchen machen. Zudem können Sie beim Kauf meist sehr kurzfristig einziehen, während ein Hausbau mindestens sieben oder acht Monate dauert.

Haben Sie sich entschieden, ob Sie bauen oder kaufen möchten, können Sie sich auf die Suche nach Ihrer Wunschimmobilie machen bzw. Ihr Traumhaus planen (lassen).