Wie viel Eigenkapital benötige ich für die Baufinanzierung?

Diese Frage wird in Beratungsgesprächen immer wieder gestellt. Die Antwort: Kommt darauf an… ;-)

Die meisten Banken setzen voraus, dass zumindest die Nebenkosten aus Eigenkapital bezahlt werden, also die Kosten für die Grunderwerbsteuer sowie für Notar und Grundbuch. Werden diese Kosten selbst bezahlt, spricht man von einer 100%-Finanzierung, da hundert Prozent des Kaufpreises oder der Baukosten finanziert werden.

Je mehr Eigenkapital, desto günstiger die Konditionen

Ansonsten lautet die Devise: Je mehr Eigenkapital ihr mitbringt, desto bessere Konditionen bekommt ihr von der Bank. Die besseren Konditionen gibt es meist in 5%-Schritten, d.h. die Konditionen werden jeweils besser, wenn ihr nur 95, 90, 85, 80 oder entsprechend weniger Prozent des Kaufpreises oder der Baukosten als Darlehen aufnehmen möchtet. Zur Einordnung: Bringt man die Nebenkosten (ohne Makler ca. 8 Prozent des Kaufpreises/Herstellungspreises, mit Makler ca. 14 Prozent) und weitere zehn Prozent der Kosten mit, bekommt man schon sehr ordentliche Konditionen.

Wichtig: Eigenkapital kann nicht nur in Form von Bankguthaben eingebracht werden, sondern auch in Form von Eigenleistungen. Wenn ihr also einen Teil der Arbeiten, die für Bau oder Renovierung zu tun sind, selbst erledigt, dann wird der Wert dieser Arbeiten ebenfalls wie Eigenkapital angesehen. Beispielsweise Innen- oder Außenputz, Fliesen legen, Dämmung anbringen oder Ähnliches. Umgangssprachlich sagt man zu den Eigenleistungen „Muskelhypothek“. Die Nebenkosten können allerdings nicht durch Eigenleistung kompensiert werden, d.h. wenn die Nebenkosten 20.000 Euro betragen, dann reicht es nicht, 20.000 Euro Eigenleistung zu erbringen und die Nebenkosten von der Bank bezahlen zu lassen.

Vollfinanzierung ebenfalls möglich

Die Nebenkosten können übrigens auch durchaus von der Bank mitfinanziert werden – dann spricht man von einer Vollfinanzierung. Ob eine Bank dazu bereit ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • Wie sieht die Haushaltsrechnung aus? Sind die monatlichen Einnahmen deutlich höher als die Ausgaben?
  • Warum wird kein Eigenkapital eingebracht? Ist keines vorhanden oder gibt es andere Gründe (zum Beispiel finanzieren manche Kapitalanleger möglichst viel)?
  • Falls kein Eigenkapital vorhanden ist: Warum konnte bislang kein Eigenkapital aufgebaut werden? Sind die monatlichen Ausgaben zu hoch?
  • Gibt es weitere Vermögenswerte, die gerade nicht verflüssigt werden können/sollen, die aber als Zusatzsicherheit dienen können?
  • Wie ist Lage und Zustand der Immobilie?
Diese Fragen stellen sich Banken – und sie stellen diese Fragen natürlich auch potentiellen Kunden.

Wie viel Eigenkapital für euch ratsam ist, hängt immer auch von weiteren Fragen ab:

  • Welche monatliche Rate stelle ich mir vor?
  • Welchen Tilgungssatz kann ich wählen, sprich wie schnell zahle ich das Darlehen zurück?
  • Habe ich einen Puffer für Unvorhergesehenes eingeplant, sprich habe ich anschließend noch Reserven?
  • Welche Konditionen bekomme ich bei welchem Eigenkapitaleinsatz?

Diese Fragen beantworten wir gemeinsam im Beratungsgespräch – damit ihr eine Baufinanzierung bekommt, die zu euch und eurer Lebensplanung passt.


Fazit: Eine generelle Aussage, wie viel Eigenkapital ihr mitbringen müsst oder solltet, kann man nicht treffen. Generell gilt zwar: Je mehr Eigenkapital, desto besser - aber eine Finanzierung ohne Eigenkapital kann unter Umständen auch möglich sein.

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